Als gebrochene Preise (Schwellenpreise) bezeichnet man Preise, die knapp unter einem runden Betrag liegen, z. B. 2,99 Euro statt 3 Euro, 5,95 Fr. statt 6 Fr., oder 9,50 Pfund statt 10 Pfund.
Gebrochene Preise sind im Einzelhandel weltweit recht verbreitet. Viele Preise liegen dabei 1 Cent, 2 Cent oder 5 Cent unter einer Schwelle (z. B. 0,99; 9,98; 4,95). Ein Kaufpreis von z. B. 1000 Euro wird oft auf 999,–; 998,– oder 990,– „abgerundet“.
Als Begründung wird die – allerdings umstrittene – psychologische Wirkung genannt. Ein gebrochener Preis soll disproportional kleiner wirken, selbst wenn die Differenz nur einen Cent ausmacht, wie etwa bei 19,99 € statt 20 €.
Eine andere Begründung besagt, dass gebrochene Preise Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA aufgekommen sind, um den Diebstahl durch Angestellte zu verhindern. Gebrochene Preise zwangen den Verkäufer, mit dem Geld des Kunden zur Kasse zu gehen, um das Rückgeld zu holen, anstatt es einzustecken.
Eine weitere Anekdote findet sich in Scot Morris’ Book of Strange Facts & Useless Information von 1979: 1876 habe Melville E. Stone in Chicago Ladeninhaber überzeugt, dass ihre Umsätze bei Impulskäufen stiegen, wenn die Preise unter einem Schwellenpreis lägen. Seine Motivation dabei war, die Zirkulation der relativ seltenen Pennies zu erhöhen, damit er seine Zeitung (zum Preis von einem Cent) besser absetzen konnte.
In derselben Quelle findet sich auch die Ansicht, der Preiswettbewerb, insbesondere in Anzeigen von Zeitungen und Zeitschriften ab den 1880ern, sei die Ursache. Hier hatten Kunden zum ersten Mal die Möglichkeit, Preise direkt zu vergleichen und Verkäufer versuchten sich gegenseitig zu unterbieten.