Amazon kürzt Provisionen
Die Luft für Affiliates, insbesondere die von Amazon, wird dünner! Der Shopping-Gigant hat verkündet, seine Provisionssätze drastisch zu senken. D.h. für die Partner, dass je nach Branche 50-80% der Umsätze weg brechen werden. (Bildnachweis: jetcityimage, istockphoto)

Die Zahl der wirklich lukrativen Möglichkeiten eine Webseite zu monetarisieren schwinden immer weiter. Viele Webmaster hatten bisher auf das Amazon-Partnerprogramm gesetzt, um über vermittelte Verkäufe eine kleine Provision einzustreichen. So mancher hat das Prinzip natürlich auch im großen Stil durchgezogen und ist von der Ankündigung seitens Amazon jetzt schwer getroffen.

Amazon senkt Affiliate-Provisionen drastisch

In den USA sind die Kürzungen bereits zum 21. April 2020 in Kraft getreten. Auch hier massiv: die Provisionssätze sind teilweise über 50% eingebrochen. Affiliates, die beispielsweise im Möbel-Geschäft mitverdient haben, bekommen nur noch 3% statt der üblichen 8% bisher. Im Lebensmittel-Zweig sind sogar 80% Einbruch zu verzeichnen, hier sinkt der Prozentsatz auf den vermittelten Umsatz von 5% auf 1%.

Auf change.org wurde daher jetzt sogar eine Petition gestarten, an der bereits fast 20.000 Affiliates unterschrieben haben (Stand: 05.05.2020) und die dabei eine Erhöhung der Affiliate-Provisionen fordern.

Quelle: affiliateblog.de

Auswirkungen auf Unternehmen erwartet

Wie man sich denken kann, könnte es einen enormen Einfluss auf Websites, einschließlich der Media-Portale, haben, die stark auf Amazons Partnerprogramm angewiesen sind, um Geld zu verdienen. Der Unternehmenssprecher, mit dem CNBC sprach, wollte nicht sagen, ob die Änderungen als Reaktion auf COVID-19 vorgenommen wurden. Doch wie in der Veröffentlichung angemerkt wird, gab es aufgrund der Pandemie bei Amazon eine ganze Reihe von Änderungen.

Mögliche Gründe für die Provisionskürzungen

Amazon musste sich aufgrund des Pandemie-Ausbruchs auf den Versand von medizinischen und Reinigungsmitteln konzentrieren. Außerdem musste es 100.000 Lager- und Lieferarbeiter einstellen, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können, jetzt, da die Menschen noch verstärkter online einkaufen, während sie zu Hause festsitzen. In jüngster Zeit hat das Unternehmen sein Rückgabefenster für Käufer erweitert und seine Sicherheitsmaßnahmen verbessert, nachdem die Beschäftigten gegen den Mangel an angemessener Schutzausrüstung gegen die Krankheit protestiert hatten. Das alles kostet natürlich Geld, das an anderer Stelle nun eingespart werden soll

Ein Punkt der mir jedoch sauer aufstößt und den man durchaus nochmal beleuchten sollte ist der Umgang von Advertisern mit Publishern während der Krise. Aussetzung von Zahlungszielen, Reduzierung von Provision, Pausierung von Partnerprogrammen. Hier wird aus meiner Sicht in vielen Fällen wenig partnerschaftlich agiert.

Martin Jäger – DuMont Verlagsgruppe

Ausblick & Fazit

Es bleibt zunächst abzuwarten, wie der Markt auf die Provisionsanpassungen reagieren wird. Aber Tatsache ist: große Marken, Shoppingportale und auch Suchmaschinen wie Google versuchen schon seit Jahren alle Intermediäre an der kurzen Leine zu halten. Brand is King! Zwischenhändler und Vermittler is Kong! Soll heißen: die großen Konzerne und Marken versuchen ihr Stück vom Kuchen immer größer werden zu lassen und ständig Kosten einzusparen.

Ausgetragen wird das in diesem Fall auf dem Rücken der Affiliates. Und es wird insgesamt immer schwieriger werden eigene Webprojekte zu monetarisieren: mehr Wettbewerb (auch dank der ganzen Webseiten-Baukästen da draußen) und kleinere Provisionen bedeuten immer weniger Umsatz für die Publisher. Wir erinnern uns wehmütig an die guten alten Zeiten zurück, als es noch TKPs im zweistelligen Bereich gab, es nur für Webdesigner und Developer möglich war überhaupt eine Webseite zu bauen und Trackingsysteme wie Google Analytics & Co. noch in den Kinderschuhen steckten.

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