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Mit dem Inkrafttreten des europäischen Datenschutzgesetzes Digital Markets Act (DMA) im März 2024 hat Meta nun die Einführung zusätzlicher Datenkontrolloptionen für Nutzer in der EU, dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz bekannt gegeben.
Diese Neuerungen ermöglichen es Nutzern, ihre Facebook-, Instagram- und Messenger-Präsenzen vollständig zu trennen, wenn sie dies wünschen.
Was ist das Gesetz über digitale Märkte (DMA)?
Der Digital Markets Act (DMA) ist ein bedeutender gesetzlicher Rahmen der Europäischen Union, der darauf abzielt, Fairness und Wettbewerb in der digitalen Wirtschaft zu fördern. Er trat im November 2022 in Kraf. Durch diesen Akt werden große Online-Plattformen, die als “Gatekeeper” agieren, reguliert, um sicherzustellen, dass sie den Wettbewerb nicht behindern und kleinere Wettbewerber fair behandeln. Der DMA fokussiert sich auf verbesserte Transparenz, gesteigerte Nutzerkontrolle über Daten und eine offene Marktgestaltung. Auch Meta wird unter anderem als Gatekeeper aufgelistet. Gemäß dem Digital Markets Act erhalten Gatekeeper-Unternehmen eine Frist bis zum 6. März 2024. Bis zu diesem Datum müssen sie die Anforderungen des Gesetzes erfüllt haben.
Meta führt Änderungen der Datenkontrolle ein
Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes plant Meta nun, seine Datenschutzeinstellungen zu erweitern, indem Nutzern in der Europäischen Union mehr Wahlmöglichkeiten und Kontrolle über ihre Online-Präsenzen auf Facebook, Instagram und Messenger geboten werden. Die Nutzer können entscheiden, ob und wie ihre Daten zwischen den Diensten geteilt werden, und haben die Option, die Dienste vollständig unabhängig voneinander zu nutzen.
Wie kann ich Instagram und Facebook Konten trennen?
Nutzer, die ihre Konten auf beiden Plattformen bisher miteinander verknüpft haben, können nun zwischen zwei Optionen wählen:
- Die Konten weiterhin über das Kontencenter zu verbinden, wodurch ihre Daten auf beiden Plattformen gemeinsam genutzt werden; oder
- Die Konten separat zu führen, was bedeutet, dass ihre Daten nicht mehr übergreifend zwischen Instagram und Facebook verwendet werden.
Meta erlaubt neben der Kontentrennung weitere Datenschutz-Optionen
Einige Funktionen werden jedoch eingeschränkt sein, da Meta nicht über die gleichen kontextbezogenen Informationen oder die gleiche Kapazität zur gemeinsamen Nutzung verfügen wird. Aber im Wesentlichen werden die EU-Nutzer in der Lage sein, zu kontrollieren, wie ihre Informationen auf den einzelnen Meta-Plattformen verwendet werden, was in gewisser Weise auch für Facebook Marketplace und Facebook Gaming gilt.
Folgendes werden Nutzer laut Meta wählen können:
Facebook Messenger: Meta bietet jetzt eine größere Flexibilität für die Nutzung des Facebook Messengers. Benutzer können nun wählen, ob sie den Messenger mit ihrem bestehenden Facebook-Konto verknüpfen möchten oder lieber ein eigenständiges Messenger-Konto anlegen. Auch ohne Verbindung zum Facebook-Konto behalten Nutzer den vollen Zugang zu allen wesentlichen Funktionen des Messengers, wie privaten Nachrichten, Chats sowie Sprach- und Videoanrufen.
Facebook-Marktplatz: Nutzer des Facebook Marketplace haben nun die Wahl, ob sie ihre Facebook-Daten nutzen möchten. Entscheidet man sich gegen die Nutzung der Facebook-Daten, ist der Kauf und Verkauf von Artikeln weiterhin möglich. Jedoch erfolgt die Kommunikation zwischen Käufern und Verkäufern per E-Mail statt über den Facebook Messenger.
Facebook-Spiele: Spieler auf Facebook können entscheiden, ob sie ihre Facebook-Informationen in Spielen verwenden möchten. Die Nutzung dieser Daten ermöglicht Funktionen wie Multiplayer-Spiele, In-Game-Käufe und personalisierte Empfehlungen. Wer sich gegen die Verwendung entscheidet, hat Zugang zu ausgewählten Einzelspieler-Spielen, ohne die genannten zusätzlichen Funktionen.
Werbeanzeigen: Ab November 2023 haben Nutzer in der EU, dem EWR und der Schweiz die Wahl: Instagram und Facebook entweder kostenfrei mit Werbung zu nutzen oder ein werbefreies Abonnement abzuschließen. Bei der werbefreien Option werden die Nutzerdaten nicht für Werbezwecke verwendet.
Wann erlaubt Meta die Kontentrennung?
Die Änderungen zur Möglichkeit der Kontentrennung zwischen Meta Diensten sollen in den “nächsten Wochen” durchgeführt werden.
“In den nächsten Wochen werden die Nutzer Benachrichtigungen erhalten, in denen sie darüber informiert werden, dass sie die Möglichkeit haben zu wählen, ob sie Informationen zwischen unseren Diensten austauschen möchten.”
Meta
Instagram und Facebook trennen für eine bessere Nutzererfahrung?
Auch aus der Perspektive der Benutzeroberfläche gibt es durchaus Argumente für eine Trennung der beiden Plattformen. Die Profile, denen Nutzer auf Facebook folgen, sind oft anders als jene, die auf Instagram von Interesse sind. Eine Isolation der beiden könnte aufschlussreich sein, um zu beobachten, ob sich dadurch die Empfehlungen in jeder einzelnen App verbessern. Dies könnte eine interessante Beobachtung sein.
Fazit
Es wird interessant sein zu sehen, wie die EU-Gesetzgeber als nächstes die generative KI und die Verwendung von Dateninputs für KI-Trainingssätze angehen werden. Die Komplexität in diesem Fall scheint noch schwieriger und folgenreicher zu sein als die Nutzung personenbezogener Daten in sozialen Apps. Und mit dem Inkrafttreten des Datenschutzgesetzes wird dies wahrscheinlich das nächste Schlachtfeld für das EU-Team sein.
Aber im Moment sind alle sozialen Apps dabei, ihre Systeme zu aktualisieren, um sich auf das DMA vorzubereiten und herauszufinden, wie das ihre Geschäfte in Zukunft verändern wird.