tiktok plant ecommerce features
TikTok plant, die Einnahme-Optionen für Kreative zu erweitern. Das soll mögliche Abwanderung zu alternativen Plattformen verhindern.

Entscheidend für Social Media Netzwerke ist es, erfolgreiche Influencer bzw. Creator bei Laune zu halten und nicht an alternative Plattformen zu verlieren – und natürlich funktioniert das am besten mit Geld. Sowohl YouTube als auch Facebook bieten mehr Möglichkeiten für Kreative, Geld zu verdienen. Zwar ist das nötige Publikum mittlerweile definitiv da, TikToks Werbesystem ist allerdings nicht gleichermaßen ausgereift wie bei der Konkurrenz. Weil das mit der Zeit zu einem größeren Problem werden könnte, plant TikTok laut einem Bericht der Financial Times nun den Einstieg in E-Commerce.

Drei geplante E-Commerce Integrationen

TikTok hat bereits Schritte an dieser Front unternommen, durch seine ersten Integrationen mit Shopify und Walmart. Jetzt will die Plattform einige neue Tools hinzufügen, um mehr E-Commerce-Möglichkeiten zu schaffen und die Einnahmeoptionen zu maximieren.

Laut der Financial Times hat TikTok Werbetreibende über drei neue E-Commerce-Features informiert, die bald in die App integriert werden:

  • Ein Tool, mit dem die erfolgreichsten Nutzer Links zu Produkten teilen können und automatisch Provisionen für jeden Verkauf erhalten
  • Die Option für Marken, Produkt-Kataloge auf der Plattform zu präsentieren
  • “Livestreamed”-Shopping: Shopping-Kanäle mit bekannten TikTok-Stars, bei der Nutzer mit wenigen Klicks Produkte kaufen können

Alle diese Tools befinden sich schon seit einiger Zeit in der Testphase bzw. in der Live-Entwicklung – allerdings nicht alle auf dem US- und EU-Markt.

Vorbild für die neuen Features könnte die chinesische Version von TikTok, genannt Douyin, sein. Die Plattform generiert den Großteil ihrer Einnahmen nicht etwa durch Anzeigen, sondern durch In-App-Commerce. Einen ähnlichen Weg will jetzt auch TikTok (außerhalb von China) einschlagen.

Bildquelle: marketingtochina.com

Der neue Prozess von TikTok wird Produkt-Auflistungen vereinfachen und den Provisionsprozess formalisieren. Dies wird Partnerschaften mit Top-Creator vereinfachen und den Nutzern ermöglichen, ihre Inhalte sofort zu monetarisieren.

TikTok testet seit einiger Zeit auch Video-Commerce-Links, was im letzten Jahr mit der neuen Shopify-Partnerschaft vorangetrieben wurde.

Die neue Option “Kataloge” würde eine weitere Verbesserung der Produkt-Präsentation darstellen. Umgesetzt wird dieser wahrscheinlich über eine zusätzliche Registerkarte auf ausgewählten Profilen und Videoclips, die zu einer Art In-App-Showcase verlinkt. Das könnte ähnlich aussehen wie die letzte Innovation – Live-Stream-Shopping – die TikTok im Dezember mit Walmart getestet hat:

Wie in diesem Stream zu sehen ist, fügt das Live-Stream-Shopping-Erlebnis von TikTok ein Produkt-Overlay in die Videowiedergabe ein. Dieses kann erweitert werden, um noch mehr Produkte zu sehen, die die Zuschauer sofort im Stream kaufen können.

Wachstum trotz Herausforderungen

Trotz des anhaltenden Wachstums der App war das vergangene Jahr für TikTok mit dem Verbot in Indien, dem Beinahe-Verbot in den USA und verschiedenen anderen Herausforderungen – ganz abgesehen von der übergreifenden Pandemie – nicht einfach. Diese zusätzlichen Herausforderungen verlangsamten wahrscheinlich die Entwicklung der Monetarisierungsoptionen. Um seine großen Stars zu halten, muss TikTok die Einkommensmöglichkeiten schnellstmöglich optimieren. Andernfalls könnte TikTok sein Publikum an die Konkurrenz verlieren.

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