EU-Nutzer können bald algorithmische Sortierung auf Facebook und Instagram deaktivieren
Meta ermöglicht EU-Nutzern demnächst ein algorithmusfreies Erlebnis auf ihren Social-Media-Plattformen.

Meta hat einige neue Maßnahmen angekündigt, um sich an den bald in Kraft tretenden Digital Service Act (DSA) anzupassen, der erweiterte Kontroll- und Transparenzmaßnahmen für europäische Social-Media-Nutzer einführt. Der DSA zielt darauf ab, mehr Kapazität für Social-Media-Nutzer zu schaffen, um ihr Online-Erlebnis sowie die Verwendung ihrer persönlichen Daten zu steuern. Außerdem soll er durch mehr Einblick in die Betriebsprozesse großer Plattformen den Wettbewerb fördern.

Algorithmusfreie Erfahrung und mehr Informationen für Forscher

Meta wird EU-Nutzern bald den Zugang zu einem algorithmusfreien Erlebnis in seinen Apps ermöglichen und gleichzeitig mehr Informationen sowohl in seiner Ad Library als auch innerhalb seiner akademischen Analysetools hinzufügen. Die Hauptaktualisierung für die Nutzer ist die Entfernung der Algorithmen, eine Nachricht, die viele begrüßen werden.

Entfernung der algorithmischen Sortierung

“Wir geben unserer europäischen Community jetzt die Möglichkeit, in Reels, Stories, der Suche und anderen Bereichen von Facebook und Instagram Inhalte zu sehen und zu entdecken, die nicht von Meta mit [algorithmischen] Systemen bewertet werden. Auf Facebook und Instagram haben Nutzer zum Beispiel die Möglichkeit, Stories und Reels nur von Personen zu sehen, denen sie folgen, und zwar in chronologischer Reihenfolge, vom neuesten bis zum ältesten. Sie werden auch in der Lage sein, Suchergebnisse zu sehen, die nur auf den von ihnen eingegebenen Wörtern basieren und nicht speziell für sie personalisiert sind, basierend auf ihren früheren Aktivitäten und persönlichen Interessen.”

Meta

Obwohl dies für viele Social-Media-Nutzer attraktiv klingt, hat die Option, den Algorithmus auszuschalten, in der Vergangenheit nicht immer die erwarteten Vorteile gebracht.

Erweiterung der Ads Library und neue Tools für Forscher

Meta wird seine Werbebibliothek, die Ads Library, erweitern. Dort werden bald alle Werbeanzeigen gespeichert, die speziell auf Menschen in der EU ausgerichtet sind. Zu jeder Anzeige werden Informationen wie die Dauer der Schaltung und die genauen Kriterien, nach denen die Zielgruppe ausgewählt wurde, gespeichert. Diese Sammlung von Anzeigen könnte für Forscher und Leute, die Werbung schalten, nützlich sein, weil sie so besser verstehen können, wie Anzeigen bestimmte Menschen erreichen. Meta wird auch neue Werkzeuge einführen, die es Forschern leichter machen, öffentlich geteilte Informationen in den Apps zu verfolgen. Das bedeutet mehr Transparenz darüber, wie Meta’s Systeme funktionieren.

Auswirkungen des DSA und zukünftige Entwicklungen

Meta hat eines der größten funktionsübergreifenden Teams in der Unternehmensgeschichte zusammengestellt, um seine DSA-Compliance-Strategie zu entwickeln, wobei über 1.000 Mitarbeiter an diesen neuen Lösungen arbeiten. Der DSA ist auch der Grund, warum Threads noch nicht für EU-Nutzer verfügbar ist. Die Auswirkungen des DSA könnten erheblich sein, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Erfahrung für EU-Nutzer ändert und ob dies zu einer Ausweitung ähnlicher Vorschriften in anderen Regionen führt.

Die Anpassung von Meta an den EU-Digital Services Act markiert einen wichtigen Schritt in Richtung größerer Kontrolle und Transparenz für Social-Media-Nutzer in der EU. Die Möglichkeit, algorithmische Sortierung zu deaktivieren, sowie die erweiterten Einblicke in Werbestrategien könnten die Art und Weise, wie Nutzer und Unternehmen Social-Media-Plattformen nutzen, erheblich verändern. Die langfristigen Auswirkungen dieser Änderungen bleiben abzuwarten, könnten aber weitreichende Folgen für die Social-Media-Landschaft haben.

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