omt 2020 - recap
Die erste virtuelle OMT Konferenz konnte alle Erwartungen übertreffen – und macht Lust auf mehr!

Ursprünglich hatte ich mir im Vorfeld 3 bis 4 Programmpunkte der diesjährigen OMT-Konferenz herausgepickt, die ich mir am Event-Tag unbedingt ansehen und -hören wollte. Schlussendlich wurden es 8 Vorträge und alle “Lobby”- Talks zwischen Mario Jung von OMT und Robin Heintze von der Agentur morefire! Ich konnte irgendwie nicht mehr aufhören. Die erste virtuelle Online-Marketing Konferenz, die ich bisher besuchen durfte, hat die Messlatte ganz schön hoch gesetzt!

via GIPHY

Originelle Aufbereitung

Von der Aufbereitung und Organisation des Online-Events war ich direkt nach dem Einloggen positiv überrascht. Die Darstellung auf der Plattform war verständlich und die Lösungen mit der “Lobby”, den Moderatoren in den Räumen und die verschiedenen Networking-Optionen gaben der virtuellen Konferenz einen ganz besonderen Charme – und das Gefühl, Teil dieser Veranstaltung zu sein. Ich hatte schnell das Bedürfnis, auch der OMT-Gemeinschaft auf Facebook beizutreten.

Mit Online-Veranstaltungen hatte ich bisher größtenteils nur im Rahmen der Uni zu tun – dieses Jahr fand so gut wie alles online statt. Sagen wir es so: ich war ziemlich erstaunt, wie gut virtuell sein kann.

Spannende Vorträge mit alltagsnahen Themen

Wie bereits erwähnt, hatte ich erst nicht vor, jeden Vortrags-Slot mitzumachen. Am Ende habe ich dann aber nicht nur jeden Slot besucht, ich konnte mich kaum zwischen den jeweils 3 Räumen entscheiden! Und es hat sich gelohnt – Jede Menge Input und ein Berg an Notizen auf meinen Fresszetteln waren das Ergebnis eines tollen Events. Notizen machen während eines Fach-Vortrages – das hab ich gefühlt seit dem ersten Semester nicht mehr getan.

Die zahlreichen spannenden Vorträge konnten auch dazu beitragen, meinen (noch) studentischen Wissensdurst etwas zu stillen. Hier ein paar Themen, die mich gestern besonders begeistert haben:

11 Social Media Hacks

Mit Social Media Hacks wird man im Netz ja auf sämtlichen Kanälen “bombardiert”. In den wenigsten Fällen sind aber wirklich konkrete und direkt umsetzbare Tipps enthalten. In dieser Hinsicht hat mich der Vortrag von Felix Beilharz überrascht, da er mich auf wirklich coole Ideen gebracht hat. Der erste Punkt handelte von Tipps & Tricks, das Engagement in sozialen Medien zu steigern – etwa über mehr Selbstironie, technisch originelle Charity-Aktionen und ansprechende Datenaufbereitung.

Witzig fand ich persönlich auch den kleinen Trick, wie sich die Abonnenten-Zahl auf YouTube steigern lässt – über einen kurzen URL-Zusatz: ..?sub_confirmation=1. Dieser bewirkt, dass sich direkt nach dem Klick auf den YouTube-Link das Abonnieren-Fenster öffnet.

Der nächste Hack bezog sich auf die kreativ-inhaltliche Aufwertung von Landing-Pages und Blogs durch interaktive Videos. Durch klickbare Elemente innerhalb des Videos wird der Nutzer in die Erfahrung integriert und kann selbst entscheiden, was als Nächstes kommen soll. Diese Gestaltung von Videos steigert nicht nur die Verweildauer auf der Website, sondern kurbelt womöglich auch die Konversionen an. Interaktive Videos können Kunden auf einem Konversions-Pfad durch einen Teil der Customer-Journey führen und z.B. die Auswahl des richtigen Produkts unterstützen.

Felix Beilharz verwendet interaktive Videos, um Website-Besucher durch seine Inhalte zu führen.

Für die Umsetzung solcher interaktiver Videos schlägt Felix Beilharz interactrevolution.com vor.

Weitere Tipps betrafen das Thema Trust und die Bedeutung von Autorität und Social Proof – im Grunde eigentlich nichts Neues. Spannend war für mich die Ausführung zu Facebook-Gruppen und das Potential, das sie durch die hohe Reichweite bieten. Die Aktivität in Gruppen kann dazu beitragen, sich als “Experte” in bestimmten Branchen, Bereichen, Themen etc. zu positionieren.

Ein weiterer Hack ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: die Erstellung dynamischer Blogbeiträge, um mehr Personalisierung zu erreichen. Es geht darum, die selben Inhalt auf unterschiedliche Art und Weise darzustellen – je nach dem, woher der User kommt. Bestimmte utm-Parameter werden dabei erkannt und der jeweilige Inhalt ausgeliefert. Als Beispiel dafür zeigte Felix dem Publikum zunächst eine Landingpage und ließ uns dann einen QR-Code scannen, der uns auf die selbe Seite leitete – allerdings in optisch und textlich veränderter Form. Umsetzen lässt sich dies z.B. mit dem WordPress-Plugin “if-so”.

Die perfekte Facebook & Instagram Ad: Kreativität schlägt Automation

Über dieses Thema habe ich mich besonders gefreut, da ich aktuell in der Agentur mit Social-Media-Kampagnen zu tun habe und teilweise an den Facebook-Erläuterungen verzweifle. Der Vortrag von Julia Leutloff hat mich nicht enttäuscht. Sie beschrieb die Bedeutung von Dynamischen Ads, automatischer Platzierung, automatischer Kampagnen-Budget-Optimierung und den Wandel, der sich in der Einstellung zur Automatisierung vollzogen hat: sah man das ganze vor ein paar Jahren noch eher skeptisch, sollte man heutzutage auf jeden Fall Gebrauch davon machen. Auch wird nicht mehr dazu geraten, Zielgruppen haargenau zu definieren. Ich hörte zum ersten Mal von Super-Lookalike-Audiences, die man selber je nach Bedarf definieren kann (z.B. Käufer der letzten Tage etc.) Aus dem Vortrag ging hervor, wie wichtig die Schaltung unterschiedlicher Ad-Typen ist (86 % mehr Erfolg!). Erst am Tag zuvor hatte ich mir bei der Arbeit die Frage gestellt, wie man mit Feed- & Story-Ads auf Instagram umgehen sollte. Genau dieses Thema wurde von Julia aufgegriffen: sie erklärte, dass jeweils unterschiedliche Ads nötig wären, um die Gestaltung optimal anpassen zu können. Bei richtigem Bildseitenverhältnis ließe sich der Umsatz um 90% steigern. Es wurde die Wichtigkeit von Stories betont: 500 Millionen Story-Nutzer auf Instagram, 300 Millionen auf Facebook.

Gut gefallen haben mir Julia Leutloffs konkrete Posting-Ideen: Revue Ads, User-generated Posts (finde ich persönlich besonders cool, weil hier “normale” Menschen die Produkte nutzen und nicht die typsichen Influencer!), Unboxing-Videos & Anleitungen und Vorher-Nacher-Posts. Interessant finde ich folgende Tatsache:

Wir entscheiden unterbewusst schon nach 400 Millisekunden, ob uns Etwas interessiert.

Das heißt, ein Posting muss extrem schnell Aufmerksamkeit erzielen. Das Produkt muss im Fokus stehen – bestenfalls direkt in Benutzung, Markennennung muss schnell erfolgen und besondere Keywords & USPs gehören in den Vordergrund.

Julias Fazit zum Schluss: TESTEN & MACHEN!

Was dir sonst keiner über SEO sagt – Hebel, Lösungen und Probleme

Dieser Vortrag von Marco Janck war wirklich etwas Anderes. Wie cool & spannend SEO ist, hört man ja viel in der Branche. Marcos ehrliche, kritische Sicht auf die Entwicklung im Bereich SEO zeigten mir aber auch mal eine andere Perspektive auf. Zunächst “zerschmetterte” er eindrücklich den Irrglauben, SEO sei günstig. Nein – SEO ist kein billiges Handwerk – so lauteten seine Worte. SEO braucht Marge – und somit starke Produkte! SEO macht Sinn für echte Problemlöser auf einem existierenden Markt, die Aufmerksamkeit verdienen und auch erreichen.

Folgende “geheime” SEO-Zutaten sind Voraussetzung für Erfolge, inhouse und in Agenturen:

  • Empathie
  • Kreativität
  • Diplomatie
  • Geld
  • Mut
  • Motivation (& Überzeugung)
  • Entitäten

Marco betonte die Wichtigkeit von guter Zusammenarbeit in Teams und zwischen allen involvierten Instanzen. Es darf nicht nur stetig über Probleme diskutiert werden, ohne konkrete Lösungen in Angriff zu nehmen. Der Umfang benötigter Ressourcen – Budget & Personal – sollte von Anfang an klar kommuniziert werden. Es braucht eine gute Portion Mut und Motivation, um langfristig erfolgreich sein zu können.

Dagegen stuft Marco folgende Aspekte als “überbewertet” ein:

  • Sitespeed
  • Fehler-Reports
  • Black/Grey-Hat SEO
  • Googles Meinung
  • Reiner Sichtbarkeitswert

SEO ist tot?! SEO stirbt von Innen.

Diese These ist bei mir besonders hängen geblieben – und ich habe verstanden, welche Gründe wirklich dafür sprechen. Zunächst gibt es immer noch keine adäquate Ausbildung im Bereich SEO. Es handelt sich bei SEOs eigentlich immer um Quereinsteiger – diese Unsicherheit kann und will sich aber nicht jeder Arbeitnehmer leisten. Den Kritikpunkt der mangelnden Ausbildung kann ich wirklich unterstreichen. Ich studiere derzeit Internet und Online-Marketing und kann sagen, dass die reinen Vorlesungen nicht zum tatsächlichen Verständnis der Branche ausreichen. SEO muss man einfach mal machen – nicht (nur) studieren. Das war eigentlich auch das erste, was mir in der Agentur beigebracht wurde. Wer wirklich was lernen will kommt auch während des Studiums nicht an praktischer Erfahrung vorbei.

Die schlechten Ausbildungsmöglichkeiten führen zum nächsten Problem: die Skalierbarkeit im Agentur Business – es fehlt einfach gutes Personal, das auch entsprechend bezahlt werden kann. Agenturen verlieren ihre Leute mehr und mehr an Inhouse-Positionen – hier sind meist höhere Margen möglich, und damit höhere Gehälter. Ein anderer Punkt von Marco bezieht sich auf die Prozesslastigkeit von SEO: das Feuer sei raus – SEO wird langweiliger. Das Erreichen von guten Rankings bezeichnet er als “unemotional” –> hier scheiden sich wohl die Geister, denn Mario Jung betonte nach dem Vortrag während des Lobby-Talks, wie spannend er SEO immer noch findet 😀

Interessant sind auch die Prognosen, die Marco für SEO in 5 Jahren stellt:

  • Agenturen sterben aus, Know-How geht verloren.
  • Ganzheitliche Brand-Kampagnen bestimmen Rankings
  • Erwähnungen ergänzen Links
  • Strukturierte Daten und Entitäten gewinnen an Relevanz
  • Google-Einfluss sinkt, da sie den Algorithmus selber nicht mehr verstehen
  • Video-Inhalte gewinnen an Relevanz
  • SEO ohne Influencer wird unmöglich

Lösungsansätze

Was können SEOs & Agenturen tun? Zum Beispiel Fortbildung fördern! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an das gesamte Team von OMT und an meinen Chef Nico, denn mir persönlich hat die OMT-Konferenz wirklich was gebracht. Marco empfiehlt außerdem, sich anzupassen, neue Formate zu kreieren und vor allem auch die Medien-Kompetenz auszuweiten – eine gewisse Professionalität sollte einfach an den Tag gelegt werden.

Marcos abschließende Worte: Leute müssen Bock haben auf ganzheitliches Marketing. Es geht darum, Problemlöser zu werden & Visionen in die Tat umzusetzen!

Hut ab – ein Event, das sich gelohnt hat!

Man kann es nicht oft genug betonen: Hut ab vor dieser einzigartigen Online Marketing-Konferenz! Ich hoffe, dass es auch in Zukunft viele weitere Formate geben wird, die mit so viel Leidenschaft an die Sache gehen, wie es das Team von OMT für das virtuelle Event 2020 getan hat! Vor allem aus der Sicht einer Einsteigerin, die noch viel zu lernen hat, sind spannende Fortbildungsmöglichkeiten unheimlich wichtig.

via GIPHY

weitere OMT Recaps

Und da ich nicht die einzige Teilnehmerin des OMT war, anbei einige weitere Recaps von geschätzten Kollegen und Persönlichkeiten aus dem Online Marketing und SEO Umfeld (Notiz: die OMT Recapliste wird laufend ergänzt. Wer also hier mit seinem Recap noch nicht verlinkt ist, kann sich gern bei mir melden).

OMT 2020 Konferenz Recap – eviom.de
So gut kann eine Online Konferenz sein – search-one.de
Recap zur Online-Marketing-Konferenz OMT 2020 – tusche-online.de
Recap: So war der OMT 2020 – evisions-advertising.de
Recap zum OMT 2020 – xpose360.de Recap – OMT 2020 Digital – Von der Bühne auf die Bildschirme – online-profession.de Online Marketing Tag 2020 – Recap #OMT2020 – almaron.de Das war der OMT 2020 – claneo.com Recap Online Marketing Tag 2020 – Heiko Höhn – Online-Marketing Recap zum OMT 2020 – Konferenz virtuell erleben – contify.de
Recap – OMT Konferenz 2020: mehr als nur eine Fortbildung – contentking.de

Schreibe einen Kommentar

jetzt den contentking.de Newsletter abonnieren

Und wir halten Dich immer auf dem aktuellen Stand!