Inhalt dieses Beitrags
Google rollt das neue SGE Layout und die AI-Funktionalitäten derzeit in weitere 120 Länder und Regionen aus. In Deutschland wird das Update von Online Marketern sehnlichst erwartet, denn es wird das Thema “Search” und die Herangehensweise teilweise stark ändern.
SGE Vorreiter USA
In Sachen Suchmarkt haben die USA schon immer eine Nasenlänge Vorsprung, denn dort werden grundlegende Änderungen in der Regel zuerst gelauncht und auch getestet. Die deutschen Suchmaschinen-Experten haben das Nachsehen und müssen oft Wochen oder Monate warten, bis mögliche Updates über den großen Teich schwappen und in Europa aufschlagen. So auch bei einer der größten Änderungen der letzten beiden Jahrzehnte: die SGE (search generative experience) hat nicht nur ein stark verändertes Layout, sondern wird auch von KI unterstützt.
It´s the end of the search as we know it
Wo bisher 10 blaue Suchergebnisse (aktuell übrigens nur noch eine einzige endless scrollable SERP) waren, die aus einem klickstarken <title> und einer aussagekräftigen <meta-description> bestanden, werden nun für viele Querys KI-generierte Antworten ausgespielt. Das Problem dabei: derzeit ist es unglaublich schwer Muster zu finden, entlang derer SEOs optimieren könn(t)en.
Die Inhalte kommen aus einem LLM und werden nicht mehr aus dem eigentlichen Content der Webseite “generiert”. Wer schon vor Jahren begonnen hat, seine Inhalte mittels schema-Markup maschinenlesbarer zu machen, kann jetzt die Früchte seiner Arbeit geniessen, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass die Inhalte im Fundus des LLM zu finden sind. Ob das allerdings so viele Klicks bringt wie bisher, bleibt mehr als fraglich.
Search Generative Experience (SGE) gets its largest international expansion yet, adding support for four new languages and bringing you helpful new upgrades, too.
https://blog.google/products/search/google-search-generative-ai-international-expansion/
Hält Google das Versprechen zu SGE?
Wer die letzte Google I/O Konferenz verfolgt hat, erinnert sich vielleicht, dass Google dort angekündigt hatte, SGE Ende 2023 auch in Europa verfügbar zu machen. Experten hatten sich seinerzeit kritisch dazu geäußert, da der europäische Suchmarkt so seine rechtlichen Tücken hat (Details hier). Deswegen wurde bisher eher davon ausgegangen, dass sich der SGE-Rollout in Europa verzögern wird. Weit gefehlt: Google scheint sich an den Zeitplan zu halten. Verantwortlich dafür ist sicherlich auch der massive Wettbewerbsdruck seitens BING und OpenAI.
SGE in Deutschland nach wie vor nicht verfügbar
Wer sich jetzt gefreut hat, dem müssen wir vermutlich (noch) einen kleinen Dämpfer verpassen: Deutschland ist leider nicht auf der Liste der 120 zusätzlichen Länder und Regionen. Für einen Einblick in die Liste, hier entlang: Liste der Länder mit SGE Rollout
Wer die I/O 2023 verpasst hat, sollte sich auf jeden Fall die Aufzeichnung ansehen. Neben tollen Beispiele zum SGE, werden auch andere Zukunftsszenarien und -technologien vorgestellt.
LLMO statt SEO?
Was können Suchmaschinenoptimierer also aktuell tun? Und nein SEO ist nicht (schon wieder) tot, es verändert sich gerade nur stark. Unternehmen und Search-Marketer müssen sich ab sofort nicht nur die Frage stellen, wie die Inhalte crawlbar sind und in den Google-Index kommen, sondern müssen gezielt darauf hinarbeiten, dass die Informationen auch in die LLMs wandern. Entsteht hier gerade ein neues Berufsbild? Hat LLMO (large language model optimization) Zukunft? Genau das werden wir nun herausfinden können, wenn SGE endlich auch hierzulande verfügbar ist.
SGE – ein vielschichtiges Thema für Unternehmen
Wer glaubt, dass SGE nur ein Thema für SEOs ist, liegt leider ziemlich weit daneben. Wer im neuen Layout erfolgreich sein will, muss auf Organisationsebene denken: natürlich haben Suchmaschinenoptimierer nach wie vor viel Einfluss, aber Content-Themen, Kommunkation und vor allem digitale PR spielen aber eine ebenso wichtige Rolle. Und KIs wie BARD lernen nicht nur schnell, sie unterliegen auch einem mächtigen Markt- und Wettbewerbsdruck. Ein Blick in die Zukunft ist daher mehr als erforderlich: was ist und was könnte kommen? Wie kann ich mein Unternehmen entsprechend aufstellen und habe ich die nötigen Ressourcen, um schnell reagieren zu können?
Herausforderung KI
Ja, es geht um SGE und primär das Suchlayout und die Art und Weise, wie Suchergebnisse in Zukunft gestaltet sein werden. Aber es geht eben auch um KI, die quasi der Backbone der Suche sein wird. Hier liegt eine der größten Herausforderungen für Unternehmen: es gibt aktuell so gut wie keine AI- und LLM-Experten auf Senior-Level auf dem Arbeitsmarkt. Und wenn, dann sind diese Menschen nur für Jahresgehälter ab 180.000,- Euro aufwärts zu bekommen. Für Klein- und Mittelstand sind solche Gehälter nur schwer zu rechtfertigen.