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Die amerikanische Plattform Giphy stellt eine Online-Datenbank und Suchmaschine für GIF (“Graphics Interchange Format”)-Dateien dar und ist in zahlreiche Apps integriert. Darunter auch Facebook, dessen Messenger, WhatsApp und Instagram. Seit dem 15. Mai 2020 gehört nun auch Giphy zur Facebook inc. Laut einem Bericht des amerikanischen Nachrichtenportals Axios ging die GIF-Plattform für die stolze Kaufsumme von 400 Millionen Dollar in Facebooks Besitz über.
Warum GIFs so erfolgreich sind
Warum sind GIFs eigentlich so beliebt?
- Visueller Content spricht das menschliche Gehirn besonders an und bleibt eher in Erinnerung.
- Die kleinen animierten Bilder erzeugen Aufmerksamkeit und übermitteln ganz ohne Worte Informationen und Gefühle. Und das meist in lustiger Art und Weise.
- GIFs heben sich von anderen Content-Formaten durch ihre Beweglichkeit ab und sind leicht konsumierbar: der User muss sich nicht mit Textpassagen oder längeren Videos auseinandersetzen.
- Emotionen lassen sich durch die kurzen Animationen besser vermitteln, als über statische Bilder. Oft haben GIFs dadurch eine hohe Aussagekraft.
- Die Unkompliziertheit verleitet zu mehr Interaktionen der User
Was erhofft sich Facebook von Giphy?
Vor allem Instagram soll von der Integration von Giphy profitieren. Laut eigenen Angaben möchte Facebook Usern die Auswahl und das Einbinden von GIFs für Stories und Direktnachrichten erleichtern. Giphy mache die alltäglliche Konversation unterhaltsamer, so der Konzern. Zudem beruhe laut Vishal Shah, Vice President of Product bei Instagram, sowieso schon die Hälfte des Traffics von Giphy auf der Nutzung der Facebook-Plattformen. Eine Verschmelzung erscheint daher durchaus als sinnvoll.
Geht es am Ende doch wieder nur um Daten?
Spekuliert wird, ob nicht auch andere Motive hinter der Übernahme von Giphy stecken könnten. Facebook könnte sich beispielsweise zu Nutze machen, dass die GIF-Suche von Giphy in zahlreichen Apps über offene Schnittstellen integriert ist. So ließe sich das Facebook Tracking Pixel in Zukunft einfacher verbreiten, selbst ohne direkte Einbindung von Facebook selbst (meist aus Datenschutzgründen) in den jeweiligen Apps.
API bleibt unverändert
Plattformen wie Pinterest und Twitter können nach wie vor Giphy nutzen, da sich an der API nichts verändern soll. Auch die private Nutzung der Plattform für User ist weiterhin möglich, GIFs können weiterhin hochgeladen werden. Giphy behält die Leitung seiner Datenbank, während Facebook Technologie und Partnerschaften vorantreiben wird.