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Meta hat kürzlich seinen neuen Kurznachrichtendienst, Threads, eingeführt. Dieser Dienst, entwickelt von Meta’s Tochtergesellschaft Instagram, hat innerhalb von nur sieben Stunden nach seiner Einführung am 6. Juli 2023 die Marke von 10 Millionen Nutzern erreicht. Dieser wurde als Konkurrent zu Twitter konzipiert. Trotz dieses beeindruckenden Starts hat Meta jedoch entschieden, Threads nicht in der EU und somit auch nicht in Deutschland einzuführen.
Die Gründe für die Entscheidung
Die Entscheidung, Threads nicht in der EU einzuführen, kommt trotz der Tatsache, dass Twitter, der Hauptkonkurrent von Threads, in der EU etwa 60 Millionen aktive Nutzer hat, darunter bis zu 14 Millionen in Deutschland. Meta hat jedoch angegeben, dass es aufgrund offener regulatorischer Fragen Threads noch nicht in Europa anbieten kann.
Adam Mosseri, der Chef von Instagram, hat in einem Interview mit The Verge erklärt, dass die Einhaltung einiger Gesetze, die nächstes Jahr in Kraft treten, sehr komplex ist. Obwohl er nicht explizit darauf eingegangen ist, welche Gesetze das sind, ist es wahrscheinlich, dass es sich um den Digital Markets Act (DMA) handelt. Unter diesem Gesetz gilt Meta als sogenannter Gatekeeper, was mit bestimmten Regeln verbunden ist.
Nutzer finden trotz Einschränkungen Wege zur Installation Threads
Trotz der Entscheidung von Meta, seinen neuen Kurznachrichtendienst Threads nicht in den App-Stores von Apple und Google in der EU anzubieten, haben findige Nutzer in Deutschland bereits Lösungen gefunden, um die App auf ihren Smartphones zu installieren. Insbesondere Android-Nutzer können die APK-Datei von Threads aus dem Internet herunterladen und installieren, wobei sie vorübergehend ihre Sicherheitseinstellungen ändern müssen. Nach der Installation können diese Einstellungen jedoch wieder auf ihren ursprünglichen Stand zurückgesetzt werden.
Jedoch gibt es in diesem Fall keine automatischen Updates für Threads. Zudem kann ein Threads-Account nur gelöscht werden, indem gleichzeitig das zugehörige Instagram-Konto gelöscht wird. Andernfalls besteht nur die Möglichkeit, den Account vorübergehend zu deaktivieren.
Ungeachtet des Betriebssystems ist für die Nutzung von Threads ein bestehender Instagram-Account erforderlich. Trotz der regionalen Einschränkungen zeigt die Kreativität der Nutzer, dass es einen starken Wunsch nach Alternativen zu bestehenden Kurznachrichtendiensten wie Twitter gibt.
Threads als Konkurrent für Twitter
Ob Threads Twitter tatsächlich den Rang ablaufen kann, bleibt abzuwarten. Allerdings scheint Elon Musk, der kürzlich Twitter übernommen hat, Threads bereits als Bedrohung zu betrachten: Berichten zufolge hat er Meta noch am Abend des Starts von Threads mit einer Klage gedroht.