Firefox entfernt Tracking Parameter
Firefox entfernt Tracking Parameter aus URLs

In der neuesten Version des Firefox Browsers werden in Zukunft die Trackingparameter aus den URLs entfernt. Das stellt gerade für das Thema Affiliate-Marketing bzw. Tracking nun natürlich ein Problem dar. Details zur Änderung gibt es hier: https://www.mozilla.org/en-US/firefox/102.0/releasenotes/

Markus Kellermann, Geschäftsführer der xpose360 GmbH, hat dazu eine wirklich kompakte und aufschlussreiche Zusammenfassung auf Facebook gepostet und uns diese netterweise zur Verfügung gestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Das Positive ist derzeit noch, dass Firefox in Deutschland nur noch einen Marktanteil von knapp 10% hat und die Parameter derzeit noch nicht per default entfernt werden, sondern die Funktion vom Nutzer in den Enhanced Privacy Settings aktiviert werden muss. Doch das kann sich auch sehr schnell ändern.

Umso wichtiger bleibt es Gebetsmühlenartig die Advertiser immer wieder auf Alternativen der Leistungsmessung hinzuweisen:

1. Server-to-Server-Tracking (S2S)

Bieten mittlerweile alle Affiliate-Netzwerke/Technologien an. Die Daten werden dabei direkt vom Server verarbeitet und serverseitig an das Affiliate-Netzwerk/Technologie übergeben. Für Advertiser gibt es hierzu von allen Netzwerken/Technologien Anleitungen zur Umsetzung und Alternativ gibt es auch Tools zur Integration von S2S-Tracking.

Bei Awin konnten z.B. bei 150.000 analysierten Tracking-Aufrufen von Advertisern, die den MasterTag integriert haben, 12,6% mehr Cookies gemessen werden, wenn Server-to-Server-Tracking implementiert war.

2. Real-First-Party-Tracking (RFPT)

Darunter versteht man First-Party-Tracking z.B. als Subdomain-Lösung direkt auf der Domain des Advertisers und nicht als Workaround wie es z.B. einzelne Affiliate-Netzwerke anbieten. Beim RFPT ist nicht unbedingt ein Tracking-Parameter in der URL nötig, da man das Cookie per First-Party-Domain im Redirect speichern kann (also httponly).

3. Data-Clean-Rooms (DCR)

Falls es Advertiser noch nicht machen, dann sollten sie spätestens jetzt damit anfangen eigene First-Party-Daten zu generieren. Über Data-Clean-Rooms, also cloudbasierte Daten-Cluster, können dann die eigenen First-Party-Daten verschlüsselt abgeglichen werden. Dadurch behalten die Unternehmen ihre Datenhoheit. Wichtig dafür ist allerdings, dass bereits im Vorfeld eine gewisse Datenmenge erhoben werden muss. Also am Besten heute noch mit der Strategie beginnen.

4. KI-Lösungen

Eine Alternative stellen auch Vorhersagemodelle und Modellierungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz und Big Data mit probabilistischen Lösungen dar. Auch hier werden im Vorfeld Daten benötigt. Viele Anbieter sind derzeit dabei, diese neuen Lösungen an den Cookie-Systemen zu trainieren, solange das technisch möglich ist.

5. ID-Lösungen

Es gibt über 30 ID-Lösungen in Deutschland. Die Bekannteste ist sicherlich NetID. Ziel von ID-Lösungen ist es, dass die Nutzer:innen ihr Werbeeinverständnis zentral für mehrere Anbieter abgeben. Desto mehr Publisher und Advertiser an einer ID-Lösung teilnehmen, desto relevanter werden die Daten und die Reichweite. Daher sollte man sich am Besten jetzt schon einmal mit einem Anbieter auseinandersetzen und am Besten morgen noch integrieren, um möglichst früh die Daten zu generieren.

Wer also nach wie vor auf Third-Party-Tracking setzt, der sollte sein Geschäftsmodell einmal hinterfragen. Und wer bereits weiter ist und auf First-Party-Tracking setzt, der sollte jetzt den nächsten Schritt gehen und über weitere Zukunftsmodelle nachdenken.

6. Attribution Measurement API

Google bietet mit der Privacy Sandbox bereits eine Attributionsberichterstattung an. Damit kann gemessen werden, wann eine Nutzeraktion (z.B. ein Klick oder die Ansicht einer Anzeige) zu einer Conversion führt, ohne dass hierzu Cross-Site-Identifier verwendet werden. Ein Video dieser Methode gibt es unter: https://developer.chrome.com/…/attribution-reporting/

7. Bounceless Tracking

Einzelne Affiliate-Netzwerke wie z.B. Awin bieten mit Bounceless Tracking eine weitere Alternative an. Hierzu müssen die Publisher allerdings ein Tracking Optimisation Plugin auf ihren Seiten installieren. Das Plugin entfernt dabei die Weiterleistung des Netzwerkes und der Endkunde wird direkt vom Publisher zum Advertiser weitergeleitet. Der Aufruf des Trackings findet dabei im Hintergrund durch den Publisher MasterTag statt. Die Voraussetzung ist allerdings, dass sowohl Publisher, als auch Advertiser den entsprechenden MasterTag verwenden, was es in der Zusammenarbeit mit vielen Affiliates schon wieder komplex macht.

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