Affiliate Marketing trotz Corona-Krise gefragt
Trotz Budgetkürzungen in Marketingabteilungen durch die Corona-Krise setzen Unternehmen auf Affiliate Marketing. Foto von fauxels von Pexels

Das globale Affiliate-Netzwerk Awin gab diese Woche bekannt, dass sich deren Zahl an Publishern während des Lockdowns in vielen Regionen mehr als verdoppeln konnte. Das zeigt, dass sich zwar aufgrund von COVID-19 vieles in den Marketingabteilungen ändert, es aber dennoch nicht zum Stillstand in Sachen Vermarktungsplanung kommt.

Neben dem Lockdown führten vermutlich auch die enormen Provisionskürzungen und Kündigungen zahlreicher Publisher durch Amazon in diesem Jahr zu gesteigerten Bewerberzahlen auf alternativen Affiliate-Platfformen. Awin gab beispielsweise an, dass die Zahl an Registrierungen durch Publisher ab Mitte März um insgesamt 150 Prozent höher ausfiel als in den beiden vorangegangenen Monaten auf der Plattform.

Marketingausgaben weltweit gesunken

In einem im März erschienenen Beitrag der FAZ wurde folgendes beschrieben: Laut einer Umfrage des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen (GWA) wurden über 80 Prozent der anstehenden Projekte in deutschen Werbeagenturen abgesagt oder verschoben. Doch nicht nur in Deutschland sind Auswirkungen der Corona-Krise in der Marketingbranche zu verzeichnen. Weltweit sind die Marketingausgaben von Unternehmen deutlich zurückgegangen. Zu folgenden Ergebnissen führte eine Befragung des US-Branchenverbands IAB unter 390 Unternehmen im März:

  • 24 % gaben an, ihre Werbeausgaben für die ersten beiden Quartale zu pausieren.
  • 46 % gaben an, ihre Werbeausgaben für die ersten beiden Quartale anzupassen.
  • 24% gaben an, ihre Werbeausgaben bis Ende Juni zu stoppen.
  • 74% vermuten größere Auswirkungen der Pandemie als bei der Finanzkrise 2008.
  • 42 % gaben an, Marketingstrategien aufgrund der Pandemie zu ändern.
  • Insgesamt wird ein Rückgang der Ausgaben für Digitales Marketing um 33 % erwartet (im Mai/Juni)

Affiliate Marketing als Alternative

Zwar sind auch im Affiliate Marketing einige Einbußen in Form von pausierten Affiliate-Propgrammen (so z.B. der Fall bei der großen US-Marke “Macy´s”) durch die Corona-Krise zu verzeichnen. Das Affiliate-Netzwerk Awin jedoch gab an, über 95 Prozent der Retail-Kampagnen fortzusetzen. Publishern wird somit ein Kanal geboten, über den verzeichnete Umsatzeinbußen aufgrund der Krise aufgefangen werden können. Positiv zu bewerten ist zudem die Höhe der Provisionszahlungen: weltweit viel diese im April durchschnittlich um 25 Prozent höher aus als letztes Jahr zu dieser Zeit. Möglicherweise liegt der Grund hierfür beim starken Zuwachs im E-Commerce der Branchen Beauty und Haushaltswaren. Zu Corona-Zeiten werden diese Artikel vermehrt online bestellt.

E-Commerce – Lichtblick für den Einzelhandel

Das  Statistischen Bundesamt veröffentlichte am 30. April 2020 eine Pressemitteilung zum Einzelhandel in Deutschland. Der E-Commerce konnte demnach ein Umsatzplus von 13,7 Prozent verzeichnen, trotz des Einbruchs im Einzelhandel im März von 5,7 Prozent der Umsätze. Ein Problem sehen Publisher jedoch in der Blockierung von COVID-19-relevanten Keywords in Suchmaschinen. Dies könnte dazu führen, dass digitale Anzeigen nicht mehr geschaltet werden – was wiederum Umsatzeinbußen zur Folge haben könnte.

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