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Seit es Suchmaschinen gibt, wird darüber diskutiert, wie sich welche Faktoren auf das Ranking auswirken. Dieses Jahr stehen die Core Web Vitals, E-A-T und AMPs im Mittelpunkt dieser Diskussionen und auch 2021 werden diese Faktoren in der Gewichtung zulegen. Wir berichteten hier bereits über eine Aussage zu den Core Web Vitals von Gary Illyes, einem Mitarbeiter von Google. Aleh Barysevich hat sich bei searchenginewatch.com ausführlich mit den 3 Rankingfaktoren beschäftigt und eine gut begründete Aussage getroffen.
Core Web Vitals
Die 3 Core Web Vitals
- LCP – Largest Contentful Paint – Ladegeschwindigkeit des größten Einzelobjekts auf einer Seite
- FID – First Input Delay – Reaktionszeit der Seite auf die erste Benutzereingabe
- CLS – Cumulative Layout Shift – das Maß dafür, wie stark der Inhalt der Seite springt, während weitere Inhalte geladen werden
werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch 2021 immer mehr Einfluss auf die Rankings nehmen. Natürlich kann im Voraus keine genau Aussage getroffen werden. Wie immer muss getestet werden was funktioniert und was nicht. Aber speziell ein optimierter CLS macht eine gute Website zu einer sehr guten Website. Es ist sehr anstrengend für Leser, wenn man einen spannenden Artikel liest und dann beim Lesen unterbrochen wird. Das kann passieren, wenn ein Bild wegen der schlechten Verbindung nicht direkt am Anfang sondern erst verzögert geladen und angezeigt wird. Noch schlimmer: Es wird einem plötzlich und unerwartet eine Werbeanzeige eingeblendet. Google wird immer besser in der Erfassung und Nutzung dieser entsprechenden Daten.
Die Bilderoptimierung spielt auch bisher schon eine große Rolle hinsichtlich der Ladezeit der Seite. Zukünftig müssen Webmaster technische Lösungen vorhalten, die dieses Thema ebenfalls abdecken. Lazy Loading, optimierte Dateigrößen und alternative Bild-Formate (webp etc.) werden auch in 2021 immer wichtiger für gutes SEO.
Page Experience
Laut Google wird das Thema “Nutzererfahrung” 2021 im Bereich SEO ebenfalls an Wichtigkeit gewinnen. Das Hauptziel von Google sind qualitativ hochwertige Suchergebnisse, was aber eben bedeutet, dass der Nutzer nach dem Klick auf das Ergebnis auf der Zielseite die Information oder das Angebot vorfindet, welches er bei seiner Suche erwartet hat. Des Weiteren fallen auch anderen Faktoren, wie Sicherheit (https), responsiveness (für mobile Endgeräte optimierte Seiten) oder Safebrowsing unter den Bereich Page Experience.
E-A-T – Expertise, Ansehen und Vertrauen
E-A-T steht für “expertise”, “authoritativeness” und “trustworthiness”. Expertise, Ansehen und Glaubwürdigkeit. Wie kann der Algorithmus, der den Code einer Website liest, diese Faktoren bewerten? Und wie soll der Algorithmus Inhalte aus allen möglichen Bereich fachlich bis in die Tiefe als gut oder schlecht einordnen können?
Pragmatisch gesehen: Seiten und Autoren, deren Inhalte viel gelesen und weiterempfohlen werden, bekommen eine Expertise, Ansehen und Glaubwürdigkeit. Diese 3 Faktoren sind Grundlage dafür, auf Dauer gute Inhalte zu erstellen. Und dauerhaft gut zu ranken. So gesehen ist E-A-T also bereits Rankingfaktor. Durch Maschine Learning und künstliche Intelligenz wird es Maschinen zukünftig immer besser gelingen, Inhalte anhand nicht nur an Hand des gelesenen Codes zu bewerten. Für Webseitenbetreiber und SEOs ist das allerdings eine der vielen weiteren Herausforderungen, da ein Großteil dieser Rankingfaktoren nicht auf der eigenen Webseite abgearbeitet werden kann, sondern sich ähnlich wie andere Offpage-Faktoren (Links, Brandmentions etc.) in einem Universum rund um den eigenen Auftritt abspielt. Digitale Pressearbeit, Interviews und Gastbeiträge müssen im Rahmen der Contentproduktion unter SEO-Gesichtspunkten im Gesamtprozess berücksichtigt werden.
AMP – ja oder nein?
Bisher war AMP die Grundvoraussetzung dafür, als Top Story bei Google gelistet zu werden. Dadurch konnten sehr viele Klicks generiert werden. Deswegen haben sich viele Webmaster, die Nachrichten veröffentlichen, darauf gestürzt.
Es ist allerdings auch ohne AMP möglich, schnell ladende Nachrichten zu veröffentlichen. Man darf gespannt sein, welche Rolle AMP in Zukunft noch spielen wird.
Prozess und Schnittstellen optimieren
SEO ist schon lange keine Einzeldisziplin mehr! 2021 müssen Unternehmen mehr denn je versuchen, die eigenen Geschäftsprozesse hinsichtlich möglicher Optimierungsansätze besser zu verzahnen.
Linkbuilding 2021?
Die oben genannten OnPage-Faktoren sollten natürlich im Fokus jeder Optimierung stehen, aber wie wird Google das OffPage-Thema Links bewerten? Die SEO-Lager sind hier wirklich sehr gespalten, aber wenn man einen fokussierten Blick auf das Gesamtkonstrukt “Algorithmus” wirft, dann sollte jedem klar sein, dass starke Backlinks auch im Jahr 2021 Rankingfaktor bleiben werden. Dafür gibt es 2 wichtige Punkte, die das gut verdeutlichen:
- Das Internet besteht auch Links! Ohne Links gibt es kein “Netz”! Ohne Links wäre surfen im Netz nicht möglich. Digitale Empfehlungen sind und bleiben ein Qualitätsindikator.
- Um den besten Index zu produzieren braucht Google zwingend ALLE verfügbaren Daten. Dazu gehören auch digitale Empfehlungen. Würde man diesen Faktor auch dem Algorithmus entfernen, sähen die SERPs komplett anders aus.
Sicher wird sich hier und da immer wieder was an der Gewichtung von Links ändern und sicher lässt sich über die letzten Jahre statistisch ein Trend zu weniger Einfluss von Backlinks aufzeigen, aber jeder SEO wird bestätigen, dass Links nach wie vor ein Thema sind.
Disclaimer: Wie bei vielen anderen Rankingfaktoren auch, gibt es aber mit Sicherheit kein Pauschalkonzept mehr! Soll heißen: in manchen Themenbereichen, Kategorien und Umfeldern sind Links wirksamer oder unwirksamer als in anderen. Natürlich auch immer in Abhängigkeit von viele weiteren Faktoren, wie Wettbewerbssituation, Interesse aka Suchvolumen und vor allem Thema und Qualität de Linkgebers. Gratis Link-Massenware funktioniert schon lange nicht mehr.
SEO 2021 – Herausforderung für Unternehmen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SEO im Jahr 2021 weitere Herausforderungen mit sich bringen wird. Tech-SEO, also Codestrukturen die zu besseren Ladezeiten und insgesamt einer angenehmeren Benutzererfahrung führen, werden gepaart mit inhaltlichen Themen und Usability-Optimierung den Schwerpunkt bilden. Das bedeutet auch, dass die Schnittstellen der einzelnen Disziplinen und Fachbereiche in den Unternehmen komplexer werden. Programmierer müssen zwangsweise noch enger mit UX-Designern zusammen arbeiten, welche wiederum mit Content-Produzenten Hand in Hand gehen müssen. Und auch alles, was strategisch über dieser operativen Ebene entschieden wird, kann und wird nachhaltigen Einfluss auf die organische Sichtbarkeit haben.
datadriven SEO
Professionelles SEO ist schon lange sehr datengetrieben! Und dieser Trend wird sich 2021 weiter verstärken, auch wenn die Umsetzung der DSGVO-Richtlinien in vielen Fällen den Datenmengen um mehr als 60% reduziert haben. Und genau das wird 2021 eine der großen Herausforderung für Suchmaschinenoptimierer und/oder Webanalysten sein. Welche Daten hat mein Unternehmen eigentlich und wie kann ich die Informationen für meine Aufgaben sinnvoll auswerten und nutzen? Eigene Daten aus der Google Search Console, aus Google Analytics, aber auch Daten von Drittanbietern und SAAS-Lösungen aus dem SEO-Umfeld müssen sinnvoll verzahnt werden, um eine optimale SEO-Strategie zu entwerfen und datengetrieben zu arbeiten.
Hört sich zunächst einmal sehr einfach an, ist aber für viele Firmen aktuell eine riesige Herausforderung, die es 2021 im Bereich SEO zu meistern gilt.